Die Entstehung der Dorfschaft Willingshausen reicht weit zurück in die Vorzeit. Der Ortsname wurde urkundlich zum ersten mal im Jahre 1106 erwähnt. Alles deutet darauf hin, dass in der Zeit der Einführung des Christentums Mönche und Abgesandte des Erzbischofes Williges von Mainz hier eine Kapelle erbauten und sesshaft wurden.
Das Mainzer Wappen, als Mainzer Rad bekannt, deutet auf eine enge Bindung mit Mainz. Man findet es noch heute über dem Kircheneingang in Willingshausen.
Im Jahre 1434 wurde Landgraf Ludwig von Hessen vom Abt Albrecht von Hersfeld mit den vier Schwalmdörfern Willingshausen, Merzhausen, Zella und Loshausen belehnt. Willingshausen gehörte dann zur Grafschaft Ziegenhain.
Die Herren von Schwertzell, die auch schon früh in Willingshausen sesshaft waren, haben in Jahre 1489 die Gerichtsbarkeit von dem Domian von Weitershausen in Merzhausen erworben.
Die Kirche stammt aus dem Jahr 1511, geht aber auf einen deutlich älteren Vorgängerbau zurück. Durch Brände im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche und auch ein Teil des Schlosses der Familie von Schwertzell teilweise zerstört.
Auch der 7-jährige Krieg brachte der Gemeinde viel Leid. Erst nach der Schleifung der Festung Ziegenhain wurde es für die Dörfer in der Schwalm ruhiger.
Das Jahr 1815 brachte nach dem Freiheitskrieg endlich den Frieden in Europa. Es gab eine neue Kurhessische Regierung, die auch für Willingshausen eine ruhige Zeit brachte.
In diese Zeit fällt auch die Entstehung der Künstlerkolonie Willingshausen durch Gerhardt von Reutern. Es begann für das kleine Schwälmer Dorf eine große Zeit, die bis vor Beginn des 2. Weltkrieges hinreicht. Nicht nur die großen Maler wie Reutern, Ludwig Emil Grimm, Knaus, Diehlmann bis hin zu Carl Bantzer und Wilhelm Thielmann machten Willingshausen in aller Welt bekannt, sondern auch die Verbindung zu Goethe und den Gebrüdern Grimm.
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