Nachdem Susanne Korte und Jörg Haafke aus dem Rheinland stammend im Sommer 1996 als Stadtflüchtige auf die Dorfmühle gekommen waren, stand bald der Entschluss fest, auch eine aktive Landwirtschaft zu betreiben. Daraus hat sich schnell eine im Haupterwerb von Susanne Korte betriebene ökologische Landwirtschaft mit Schwerpunkt in der Mutterkuhhaltung entwickelt. Anfangs wurden zunächst ein paar Schafe und im alten Schweinestall gegenüber der Mühle eine Gruppe von bis zu zehn Mastschweinen gehalten.
Alle Nutztiere stammen jeweils aus Beständen traditioneller, teilweise vom Aussterben bedrohter Nutztierrassen. Die Schwäbisch-Hällischen Schweine genießen seit 2010 ganzjährig einen Außenklimastall mit teilweise nicht überdachten Auslaufbereichen. Im Zuge des Stallneubaus konnte zugleich die Anzahl der möglichen Mastplätze auf 40 Tiere vergrößert werden. Die Herde der Coburger Fuchsschafe umfasst um die 25 Mutterschafe und einen Zuchtbock.
Im Jahr 1999 wurde die Landwirtschaft der Dorfmühle “echte Landwirtschaft”, denn die ersten drei Kühe der Rasse Rotes Höhenvieh (natürlich mit Hörnern) hielten Einzug in den Betrieb. Inzwischen ist die Mutterkuhherde auf 20 bis 25 Mutterkühe angewachsen. Die Befruchtung erfolgt im Regelfall durch einen Bullen. Die Nachzucht kommt ab einem Alter von 1,5 bis 2,5 Jahren zum Verkauf oder zur Schlachtung. Schließlich komplettieren Hühner der Rasse Vorwerkhuhn das Ensemble von der Dorfmühle.
Es versteht sich von selbst, dass alle Tiere den nötigen Wohlfühlraum für ein angenehmes Leben erhalten und auch wenig Stress bis zum Schlachtzeitpunkt haben.
Geschlachtet wird nach kurzen Transportwegen entweder im Schlachthof Hellwig/Ziegenhain (Rinder und Schafe) bzw. in der Landmetzgerei Luckhardt/Seigertshausen (Schweine). Dort erfolgt auch die Weiterverarbeitung der Schlachtkörper.
Nach zwei sogenannten gesetzlich vorgeschriebenen Umstellungsjahren erhielt die Landwirtschaft von Susanne Korte die Anerkennung als Betrieb des ökologischen Landbaus und ist der Hof seither dem Anbauverband BIOLAND angeschlossen.
Aktuell bewirtschaftet der Hof ca. 50 Hektar Grünland. Einige Flächen wurden aus Ackerland in Grünland rückverwandelt. Seit Frühjahr 2015 macht sich eine Gruppe der männlichen Nachzucht im Rahmen eines Weideprojektes im Feuchtgrünland an der Wiera im Interesse des Naturschutzes verdient.